Nachhaltigkeit als Bauprinzip
Die ETH Zürich führt bei eigenen Bauprojekten neue Prozesse ein. Damit f?rdert sie nachhaltiges Bauen.
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An der ETH Zürich wird Nachhaltigkeit nicht nur gelehrt und erforscht, sondern in den eigenen Bauprojekten umgesetzt. Das betrifft aktuell die Verwendung von CO?-armen Materialien oder die Wiederverwendung ganzer Bauteile – etwa Fassadenelementen – im Sinne des zirkul?ren Bauens. Um die Nachhaltigkeitsziele in Planung, Bau und Betrieb ihrer Geb?ude zu integrieren, entwickelt die ETH ihre Bauprozesse weiter. ?Nachhaltigkeit beginnt mit der Frage: Was wollen wir erreichen? Der Prozess ist dann das Wie?, sagt Hannes Pichler, Direktor der ETH-Immobilien.
Ein Beispiel ist das Forschungsgeb?ude HIL auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg. Der Bau aus den 1970er-Jahren muss umfassend erneuert werden. Vor der Sanierung entsteht hier ein ?Living Lab? – ein Versuchsfeld, in dem Forschende und Studierende unter realit?tsnahen Bedingungen Materialien und Methoden für eine ressourcenschonende Sanierung testen. Das Ziel: M?glichst viel vorhandenes Material wiederverwenden.
Wie sehr nachhaltiges Bauen beim Entwurf beginnt, zeigen die denkmalgeschützten Steiner-Bauten auf demselben 365体育官网_365体育备用【手机在线】. Die zwischen 1959 und 1979 errichteten Geb?ude gelten als Musterbeispiel flexibler Forschungsarchitektur. Trotz ver?nderter Labortechnik lassen sich die R?ume weiterhin anpassen – etwa im zugeh?rigen HPT-Geb?ude, wo die ETH kürzlich neue Labore für die molekulare Pflanzenbiologie einrichtete.
Bei anspruchsvollen Neubauten verfolgt die ETH neu einen integrativen Ansatz. Nutzergruppen, Planerinnen und Planer, Architekturbüros und Bauunternehmen werden frühzeitig eingebunden. So werden Bau, Betrieb und Nutzung von Beginn an gemeinsam gedacht – statt nacheinander entwickelt. ?Ein Bauprojekt ist ein Gemeinschaftswerk – das frühzeitige Einbinden aller Beteiligten ist sozial und wirtschaftlich nachhaltig?, sagt Ueli Weidmann, ETH-Vizepr?sident für Infrastruktur und Nachhaltigkeit.
Nachhaltig bauen

Dieser Text ist in der Ausgabe 25/03 des ETH-????Magazins Globe erschienen.
Gemeinsame Ziele
Beim geplanten Lehr- und Forschungsgeb?ude HWS auf dem H?nggerberg kommt erstmals die integrierte Projektabwicklung nach der Design-Build-Methodik zum Einsatz. Dabei wird zuerst in intensivem Austausch mit den Betriebs- und Nutzergruppen definiert, welche Leistungen und Funktionen das neue Geb?ude erfüllen muss. Dabei werden auch Nachhaltigkeitskriterien wie Ressourcenschonung, Zirkularit?t und Energieeffizienz festgelegt. Anders als bei einem klassischen Architekturwettbewerb wird nicht nur die Planung ausgeschrieben, sondern auch die schlüsselfertige Ausführung. Im Rahmen der Ausschreibung findet ein Dialog mit Teams aus Unternehmerinnen, Architekten und Ingenieurinnen statt.
In mehreren Workshops pr?sentieren die Anbieter L?sungsvorschl?ge, kl?ren offene Fragen und entwickeln ihr Angebot weiter. Die frühe Einbindung unternehmerischen Know-hows erm?glicht eine pr?zisere Abstimmung der Anforderungen und tr?gt zur Vermeidung sp?terer Umbauten sowie zur Sicherung der Qualit?t bei. Das dialogbasierte Verfahren unterstützt zudem flexibles Reagieren auf Ver?nderungen. Dieses Vorgehen verspricht, die Lebensdauer und Nutzungsqualit?t der Geb?ude zu erh?hen – und den Ressourcenverbrauch zu senken.