Wasserqualität
Trinkwasser an der ETH Zürich – kurz spülen, bedenkenlos trinken

Kurz spülen, bedenkenlos trinken: Die Empfehlungen in Kürze
- Spülen Sie immer, bevor Sie Leitungswasser trinken.
- Lassen Sie das Wasser laufen, bis die Temperatur konstant ist – meist wenige Sekunden, nach l?ngerer Nichtnutzung bis zu zwei Minuten).
- Nutzen Sie h?ufig genutzte Wasserstellen (z. B. Kaffeeküchen, WC-Waschbecken).
- Konsumieren Sie ausschliesslich kalt entnommenes Leitungswasser.
- Falls das Wasser verf?rbt ist: Spülen Sie, bis es klar wird.
- In Laboren ist und bleibt die Entnahme von Leitungswasser für den Konsum verboten.
Wieso sollte ich spülen?
Standwasser kann unerwünschte Stoffe enthalten, etwa geringe Mengen Blei und Nickel aus Armaturen: Vereinzelt stellte die ETH Zürich im Herbst 2024 ?berschreitungen der gesetzlichen H?chstwerte fest. Auch die Bildung von Keimen oder Legionellen wird durchstehendes Wasser begünstigt. Deshalb: kurz spülen – bedenkenlos trinken!
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Gesundheit
Ja, das Leitungswasser ist bedenkenlos trinkbar.
Punktuell k?nnen nach einer l?ngeren Standzeit des Wassers leichte H?chstwertüberschreitungen von Blei und Nickel auftreten, wie eine Arbeitsgruppe der ETH Zürich festgestellt hat. Aufgrund der geringen Mengen besteht jedoch keine relevante Gesundheitsgefahr. Um die Aufnahme von Blei und Nickel zu minimieren, wird empfohlen, das Wasser vor dem Trinken laufen zu lassen, bis die Temperatur konstant ist. Das hilft auch gegen Keime, die sich im Standwasser bilden k?nnen.
Bisher gibt es keine Hinweise darauf. In Geb?uden, in denen im Herbst 2024 erh?hte Blei- und Nickelwerte gemessen wurden, wurden 25 arbeitsmedizinische Konsultationen zur Expositionseinsch?tzung sowie 64 Beratungen durchgeführt. 13 Personen entschieden sich für ein Biomonitoring. In keinem Fall – auch nicht bei Schwangeren oder Stillenden – wurde eine relevante gesundheitliche Belastung festgestellt.
Leichte ?berschreitungen der H?chstwerte treten nur punktuell nach einer l?ngeren Standzeit des Wassers auf und auch dann besteht aufgrund der geringen Mengen keine relevante Gesundheitsgefahr. Langfristig ist es sinnvoll, die Aufnahme von Blei und Nickel zu minimieren. Deshalb wird empfohlen, vor dem Trinken das Wasser so lange laufen zu lassen, bis die Temperatur konstant ist.
Das H?ndewaschen oder Z?hneputzen ist aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich, auch ohne vorheriges Spülen. ?ber die Haut kann Blei oder Nickel aus dem Leitungswasser nicht in relevanten Mengen in den K?rper gelangen. Die winzigen Mengen, die beim Z?hneputzen in den K?rper gelangen k?nnten, sind gesundheitlich unbedeutend.
Ursache
Bestimmte Armaturenmaterialien wie Messing und Rotguss sowie verchromte Armaturen k?nnen in stehendem Wasser geringe Mengen an Blei und Nickel ins Trinkwasser abgeben. Obwohl in den letzten zwanzig Jahren die Bleikonzentration in den Armaturen stetig gesenkt wurde, k?nnen nach l?ngerer Standzeit die gesetzlichen H?chstwerte punktuell überschritten werden. Je l?nger das Wasser in den Leitungen steht und je ?lter die Sanit?rinstallation, desto mehr Schwermetalle k?nnen sich l?sen.
Details und Resultate finden sich im Download Bericht (PDF, 1.8 MB), den ein externer Sanit?ringenieur im Auftrag der ETH Zürich erstellte.
Nein. ?berschreitungen der H?chstwerte treten nur punktuell und nur nach einer l?ngeren Standzeit des Wassers auf, wie der externe Download Bericht (PDF, 1.8 MB) aufzeigt.
Verbreitung
Nach den vereinzelten H?chstwertüberschreitungen im Herbst 2024 lag die Vermutung nahe, dass das Alter der Sanit?rinstallationen eine Rolle spielt. Dies traf jedoch nur teilweise zu. Die vertieften Abkl?rungen zeigten, dass vor allem die Standzeit des Wassers in den Leitungen entscheidend ist. Deshalb werden künftige Tests auf Schwermetalle in allen ETH-Geb?uden durchgeführt – unabh?ngig vom Baujahr.
Empfehlungen und Massnahmen
Die Arbeitsgruppe zur Wasserqualit?t setzt sich aus Expert:innen der Abteilungen Engineering & Systeme, Facility Services (FS), Sicherheit Gesundheit Umwelt (SGU) sowie dem Wasserforschungsinstitut Eawag zusammen. Zur Untersuchung der Ursachen und m?glicher L?sungen wurde ein externer Sanit?ringenieur beauftragt. Dieser führte umfassende Messungen in zwei der Geb?ude durch, in denen in den ursprünglichen Stichproben erh?hte Werte festgestellt wurden (HPM, HPP) und erstellte einen Bericht, auf dem die Empfehlungen basieren.
Bei der Risikobewertung durch die Arbeitsmedizin wurde eine ETH-Toxikologin beratend beigezogen, zudem fand ein Austausch mit den Kantons?rztinnen statt.
M?glicherweise erh?hte Werte lassen sich einfach senken – indem das Wasser vor dem Trinken laufen gelassen wird, bis die Temperatur konstant ist. Deshalb empfiehlt die Arbeitsgruppe der ETH Zürich: ?Kurz spülen – bedenkenlos trinken?.
Diese einfache Empfehlung wird allen ETH-Angeh?rigen kommuniziert und in den Geb?uden über Aush?nge bekannt gemacht.
Die Wasserqualit?t in Sanit?tszimmern bzw. Erste-Hilfe-Zimmern wird auch ohne vorg?ngiges Spülen jederzeit gew?hrleistet – dies wird in den n?chsten Monaten umgesetzt.
Die ETH Zürich wird zudem das Trinkwasser aller ETH-Geb?ude in Zukunft stichprobenartig j?hrlich auf den Blei- und Nickelgehalt prüfen – analog der bereits heute stattfindenden Prüfung auf Legionellen und Keime.
Die Arbeitsgruppe zur Wasserqualit?t, bestehend aus Expert:innen der Abteilungen Engineering & Systeme, Facility Services (FS), Sicherheit Gesundheit Umwelt (SGU) sowie dem Wasserforschungsinstitut Eawag, hat die Empfehlungen erarbeitet. Die Grundlage bietet ein Bericht eines externen Sanit?ringenieurs. Dieser führte umfassende Messungen in zwei der Geb?ude (HPM, HPP) durch, in denen im Herbst 2024 H?chstwertüberschreitungen festgestellt wurden.
Ein fl?chendeckender Einsatz von Wasserfiltern ist nicht sinnvoll, da diese regelm?ssig gewartet und ausgetauscht werden müssen. Wenn der Filter seine Kapazit?t erreicht hat und nicht mehr richtig funktioniert, k?nnte er sogar dazu führen, dass Schadstoffe wie Schwermetalle wieder ins Wasser abgegeben werden.
Komplett bleifreie Armaturen sind noch nicht Standard. Sie sind daher selten und schwer verfügbar. Zudem sind Armaturen, Verteiler oder Verbindungsstücke fest im Gem?uer verbaut und lassen sich nicht so einfach austauschen. Bei künftigen Bau- und Sanierungsprojekten werden Massnahmen getroffen, um die m?gliche Aufnahme von Schwermetallen im Trinkwasser weiter zu minimieren, indem Armaturen mit m?glichst geringem Bleianteil verwendet werden
Auch wenn ein Wasserhahn stillgelegt wird, bleibt Wasser in den Leitungen, die zu ihm führen. Dieses stehende Wasser kann Schwermetalle aufnehmen. Im stehenden Wasser bilden sich zudem schnell Legionellenkolonien. Wenn es durch andere Wasserentnahmen in Bewegung ger?t, kann es in die allgemeine Wasserversorgung gelangen – das w?re also kontraproduktiv.
Essen und Trinken sind in Laboren und Werkst?tten aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen grunds?tzlich verboten. Gegenst?nde oder Oberfl?chen (z.B. Armaturen, Trinkflaschen) k?nnen mit sch?dlichen Substanzen wie Chemikalien oder Mikroorganismen kontaminiert sein, die beim Konsum von Lebensmitteln unbemerkt aufgenommen werden und Ihre Gesundheit gef?hrden.
Mehr Infos finden Sie im Merkblatt ?Download Verbot von Lebensmitteln in Laboren und Werkst?tten (PDF, 662 KB)?.
Die Empfehlung, Wasser vor dem Trinken kurz laufen zu lassen, wird über Aush?nge in allen Geb?uden der ETH Zürich an Mitarbeitende, Studierende und G?ste kommuniziert. Zus?tzlich erfolgt die Information über Intern Aktuell, eine Website mit h?ufigen Fragen, den VS-ETH-Newsletter sowie gezielte E-Mails an Personen in Geb?uden, in denen im Herbst 2024 erh?hte Schwermetallwerte gemessen wurden.
Verf?rbtes Wasser, Warmwasser
Nicht zwingend. Blei und Nickel sind im Trinkwasser nicht sichtbar. Verf?rbtes Wasser wird durch Rost verursacht. Gem?ss externe Seite Trinkwasserverordnung erfüllt verf?rbtes Wasser jedoch nicht die Anforderungen an Trinkwasser. Lassen Sie das Wasser vor dem Konsum einige Minuten laufen, bis es wieder klar wird.
Tragen Sie den genauen Ort und Problemschilderung ins Meldeportal von Immobilien Services ein. Die Meldung wird dem entsprechenden Geb?udebereich zugeordnet, welcher sich darum kümmern wird.
Warmes Leitungswasser sollte grunds?tzlich nicht als Trinkwasser verwendet werden, da es in Boilern oft zu l?ngeren Standzeiten kommt. Für die Zubereitung von Tee oder anderen Heissgetr?nken sollte kaltes Leitungswasser erw?rmt oder gekocht werden. Dies gilt insbesondere für die Zubereitung von S?uglingsnahrung.
Ausblick
Die einfach zu handhabenden Spülmassnahmen (?kurz spülen, bedenkenlos trinken?) werden umfassend und wiederkehrend an die ETH-Community kommuniziert. Die ETH Zürich wird zudem das Trinkwasser aller ETH-Geb?ude in Zukunft stichprobenartig j?hrlich auf den Blei- und Nickelgehalt prüfen – analog der bereits heute stattfindenden Prüfung auf Legionellen und Keime.
Bei künftigen Bau- und Sanierungsprojekten werden Massnahmen getroffen, um die m?gliche Aufnahme von Schwermetallen im Trinkwasser weiter zu minimieren.
Hintergrund
Die gesetzlichen H?chstwerte für Schwermetalle sind externe Seite in der ?Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in ?ffentlich zug?nglichen B?dern und Duschanlagen? festgehalten.
Die relevanten H?chstwerte betragen:
- Blei: H?chstwert 0.01 mg/l
- Nickel: H?chstwert 0.02 mg/l
Die ETH Zürich hat das Trinkwasser in allen Geb?uden mit Jahrgang 1980 und ?lter systematisch auf dessen Schwermetallanteil geprüft. Das Resultat: In den allermeisten Geb?uden war die Wasserqualit?t einwandfrei. In den Geb?uden HPF, HPM, HPP und HPT wurden jedoch bei einigen Proben die Grenzwerte für Schwermetalle wie Blei und Nickel überschritten.
