Wie ETH-Forschungsinfrastrukturen neues Wissen ermöglichen
Investitionen, die Wissen schaffen: Ob L?sungsans?tze für neue Medikamente, nachhaltiges Bauen oder Quantencomputer – die ETH Zürich zeigt eindrücklich, wie gezielte Investitionen in leistungsf?hige Hightech-Anlagen den Weg zu innovativen wissenschaftlichen Erkenntnissen ebnen.?
Spitzenforschung braucht Spitzeninfrastruktur. Moderne Forschungsanlagen sind nicht nur Werkzeuge für wissenschaftliche Durchbrüche, oft schaffen sie auch die Grundlage für neue Erkenntnisse, indem sie die interdisziplin?re Zusammenarbeit unterstützen. Dabei sind die Infrastrukturen insgesamt genauso vielf?ltig wie die Forschung selbst:
Auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg steht Europas st?rkste geotechnische Zentrifuge. Mit ihr simulieren ETH-Bauingenieur:innen Erdbeben und Bodenbewegungen an Miniaturmodellen von Geb?uden, Brücken und Tunneln. Die Erkenntnisse daraus erm?glichen ein sicheres und nachhaltiges Bauen. Zudem ist die Zentrifuge ein gutes Beispiel dafür, wie sich auch bereits genutzte Anlagen für die Spitzenforschung erneuern und weiterverwenden lassen – schliesslich wurde die Zentrifuge ursprünglich, bevor sie an die ETH kam, im Ruhrgebiet eingesetzt (vgl. ETH-News vom 19.04.2021).
Viele Forschungsinfrastrukturen erweitern die menschlichen Beobachtungm?glichkeiten und erschliessen so die Welt der winzigen Teilchen: Die hochaufl?senden Licht- und Elektronenmikroskope der ETH-Technologieplattform ScopeM erlauben Einblicke in die atomare Struktur von biologischen oder chemischen Molekülen. Die daraus entstehenden 3D-Bilder sind essenziell für die Entwicklung neuer Materialien, Medikamente und Impfstoffe.
Die Technologieplattform NEXUS ihrerseits stellt modernste Analyseverfahren für die Biomedizin bereit. Zum Beispiel werden Proteine, Zellen und Wirkstoffe mittels Hochdurchsatzverfahren untersucht – ein entscheidender Beitrag zur personalisierten Medizin.
Infrastruktur ?ffnet Fenster zu neuem Wissen
Damit die Ergebnisse der Quantenforschung zuverl?ssig sind, müssen die Labore vollst?ndig gegen ?ussere Einflüsse abgeschirmt sein: Dafür baut die ETH das neue Forschungsgeb?ude HPQ. Dieses reicht 30 Meter tief in den Boden und bietet dort eine hochisolierte Umgebung für künftige quantenphysikalische Experimente, die einen Weg ebnen zu Quantencomputern oder zu hochpr?zisen Quantensensoren.
Und auch im digitalen Bauen setzt die ETH ihre Zeichen: Der Tor Alva in Mulegns ist das weltweit h?chste 3D-gedruckte Bauwerk. Der Turm zeigt, wie digitale Technologien und Nachhaltigkeit zusammenfinden k?nnen. Den Anfang dieser Bauinnovation machten Investitionen in moderne 3D-Drucktechnologien und in die Robotik.
?Investitionen in die Forschungsinfrastruktur sind eine Voraussetzung für zukünftige wissenschaftliche Durchbrüche und für Innovationen in der Praxis?, sagt Annette Oxenius, ETH-Vizepr?sidentin für Forschung.
Kooperation und Organisation senken Infrastrukturkosten
Langfristig sind Forschungsinfrastrukturen lohnende Investitionen. Die ETH Zürich achtet zudem gezielt darauf, dass Infrastrukturen effizient genutzt, kostenbewusst finanziert und sinnvoll in Technologieplattformen eingebettet sind. Diese Plattformen stehen ETH-Angeh?rigen und externen Nutzer:innen zur Verfügung. Darüber hinaus hat die ETH Zürich verschiedene Instrumente, um ihre Forschenden im Erwerb von wissenschaftlich erforderlicher Infrastruktur zu unterstützen.
Das Scientific Equipment Program (SEP) zum Beispiel dient dazu, wissenschaftliche und technologische Ger?te zu erneuern oder neu anzuschaffen, deren Kosten die Budgets einzelner Professuren oder Institute übersteigen. Gef?rdert wird damit exzellente Forschung mit besonderem Fokus auf gemeinsamer Nutzung.
Eine Schlüsselrolle für die effiziente und innovationsorientierte Infrastrukturbeschaffung und -nutzung spielt das Konzept der Technologieplattformen. Die ETH Zürich unterscheidet dabei zwischen: internationalen, nationalen oder ETH-Bereichsübergreifenden Plattformen, ETH-weiten Plattformen, departementalen Plattformen und institutseigenen Plattformen.
Technologieplattformen: Ein Schlüssel zur effizienten Nutzung von Infrastrukturen
Die ETH-weiten Technologieplattformen sind thematisch organisiert und der Vizepr?sidentin für Forschung unterstellt. Ihr Fachpersonal unterstützt die Forschenden bei der optimalen Nutzung. Zudem erfolgen die Beschaffung und der Betrieb zentral durch die ETH Zürich. Voraussetzung dafür ist, dass die Infrastruktur fachübergreifend von vielen Forschungsgruppen genutzt wird und den Forschenden schnell Zugang zu neuen Technologien erschliesst, die im globalen Wettbewerb wichtig sind.
Der ?Guide for ETH-wide Technology Platforms? dient als Leitlinie für die Entwicklung und Betrieb einer solchen Plattform und gibt Forschenden eine ?bersicht über deren Ausrichtung und Leistungen.
Zusammenarbeit bei nationalen Infrastrukturen
Bei sehr grossen Forschungsinfrastrukturen schliesst sich die ETH Zürich mit anderen Universit?ten und Forschungseinrichtungen zusammen, um diese gemeinsam zu beschaffen und zu betreiben. Ein Beispiel dafür ist die Swiss National Ultrahigh-Field Solution NMR Facility. Diese Forschungsplattform tragen die Universit?ten Basel und Zürich gemeinsam mit der ETH Zürich. Sie erm?glicht es, komplexe Moleküle zu untersuchen und damit zu verstehen, wie Biomoleküle im K?rper funktionieren.
Für Forschungsinfrastrukturen von nationaler Bedeutung stimmt sich die ETH Zürich mit dem ETH-Rat ab – mit dem Ziel einer Aufnahme auf die Schweizer Roadmap des Bundes für Forschungsinfrastrukturen. Die Roadmap ist zwar kein Investitionsplan, bildet jedoch eine Grundlage der Botschaft zur F?rderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft). Auf dieser baut der finanzielle Gesamtrahmen der BFI-F?rderung des Bundes für jeweils vier Jahre auf.
Forschungsinfrastrukturen sind somit nicht nur ein Kostenpunkt, sondern vielmehr bilden sie das Fundament, auf dem neue Erkenntnis w?chst und Innovation gedeiht.
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