ETH Zürich und CSCS prägen die diesjährigen Gordon-Bell-Auszeichnungen
Torsten Hoefler, Professor am Departement Informatik (D-INFK) an der ETH Zürich und Chief Architect for AI am CSCS, wurde gemeinsam mit seinem Team und CSCS-Ingenieurinnen und -Ingenieuren mit dem Gordon Bell Prize for Climate Modelling ausgezeichnet. ETH-Professor Mathieu Luisier (D-ITET) und sein Team arbeiteten eng mit Hoefler zusammen und geh?rten ebenfalls zu den Finalisten; sie erhielten die ACM Honorable Mention.
Ein internationales Team von 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, darunter mehrere von der ETH Zürich und vom Swiss National Supercomputing Centre (CSCS), wurde mit dem ACM Gordon Bell Prize for Climate Modelling 2025 ausgezeichnet. Damit ehrte die Jury das Erreichen eines lang verfolgten Ziels der Klimaforschung: die erste vollst?ndige Erdsystemsimulation mit einer Aufl?sung von 1 km. Ihr Projekt Computing the Full Earth System at 1 km Resolution stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Realit?tsn?he und im wissenschaftlichen Wert globaler Klimasimulationen dar.
Der Preis würdigt wegweisende Fortschritte im Parallel Computing, die helfen, die dringendsten ?kologischen Herausforderungen der Menschheit anzugehen. Da der Klimawandel weiterhin extreme Wetterereignisse, Dürren, Waldbr?nde und St?rungen von ?kosystemen verst?rkt, er?ffnet die F?higkeit, das gesamte Erdsystem mit diesem Detaillierungsgrad zu modellieren, neue M?glichkeiten, zukünftige Klimarisiken besser zu verstehen und sich darauf vorzubereiten.
Eine neue ?ra der globalen Klimamodellierung
Klimamodelle geh?ren zu den leistungsf?higsten Instrumenten für die Vorhersage planetarer Ver?nderungen, doch die vollst?ndige Abbildung der Wechselwirkungen zwischen Atmosph?re, Ozeanen, Land, Wasser-, Energie- und Kohlenstoffkreisl?ufen war bisher kaum erreichbar. Traditionelle globale Modelle hatten nicht die Aufl?sung, um viele lokale Prozesse darzustellen, weshalb Forschende für detailliertere Erkenntnisse auf regionale Modelle angewiesen waren.
Das Gewinnerteam überwand diese Einschr?nkungen, indem es die weltweit erste globale Simulation mit einer Gitterweite von 1.25 km durchführte – unter Einsatz einer nie dagewesenen Anzahl von Freiheitsgraden. Dieser Durchbruch wurde erm?glicht durch zwei der weltweit gr?ssten NVIDIA-GH200-Supercomputing-Installationen: das ?Alps“-System des CSCS und den JSC JUPITER-Supercomputer. Gemeinsam stellten sie die Rechenleistung und Geschwindigkeit bereit, die für diese wegweisende Simulation erforderlich waren.
Technische Innovationen, die den Durchbruch erm?glichten
Um diese Aufl?sung zu erreichen, führten die Forschenden mehrere Neuerungen im High-Performance-Computing-Design ein. Ihr Ansatz nutzte funktionale Parallelit?t, um verschiedene Komponenten des Erdsystems auf heterogene Architekturen abzubilden, und entkoppelte die Fortran-basierte Modellimplementierung von architekturspezifischen Optimierungen. Dies erm?glichte Leistungsportabilit?t und erleichterte das Tuning auf unterschiedlichen Plattformen.
Diese Innovationen machten nicht nur die Simulation mit 1 km Aufl?sung m?glich, sondern schaffen auch die Grundlage für zukünftige globale Modelle, die schneller, anpassungsf?higer und umfassender sind.
Lokale Einblicke, globale Wirkung
Die Forschenden betonen, dass ihre Leistung weit mehr ist als ein technischer Durchbruch. Sie erkl?ren, dass das neue Modell das Potenzial hat, globale Informationen zum Erdsystem auf tats?chlich lokalen Skalen bereitzustellen – und damit Einblicke in die Auswirkungen der zukünftigen Erw?rmung auf Menschen und ?kosysteme zu liefern, wie sie bisher nicht verfügbar waren.
Mit diesem bisher unerreichten Grad an Detailtiefe k?nnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun globale Prozesse mit einer Granularit?t untersuchen, die früher nur regionalen Modellen vorbehalten war. Dies erm?glicht pr?zisere Vorhersagen zu extremen Wetterereignissen, lokalisierten Klimaauswirkungen und langfristigen planetaren Ver?nderungen.
Eine paneurop?ische Zusammenarbeit
Diese Leistung ist das Ergebnis einer aussergew?hnlichen Zusammenarbeit zwischen führenden Klima- und HPC-Institutionen in Europa.
Das 26-k?pfige Team vereint Expertinnen und Experten der ETH Zürich – darunter Torsten Hoefler, Alexandru Calotoiu, Yakup Budanaz, Pratyai Mazumder, Marcin Copik und Benjamin Weber – sowie Forschende des Swiss National Supercomputing Centre (CSCS): Jonathan Coles, Miguel Gila und William Sawyer. Aus Deutschland trugen Fachleute des Max-Planck-Instituts für Meteorologie bei: Daniel Klocke, René Redler, Reiner Schnur, Helmuth Haak, Luis Kornblueh, Cathy Hohenegger, Nils Brüggemann und Bjorn Stevens. Vom DKRZ kamen Jan Frederik Engels, Hendryk Bockelmann und Claudia Frauen hinzu. Weitere Teammitglieder waren Dmitry Alexeev (NVIDIA), Fatemeh Chegini (Universit?t Hamburg) sowie Manoel R?mmer, Lars Hoffmann, Sabine Griessbach, Mathis Bode und Andreas Herten (Forschungszentrum Jülich). Ihre gebündelte Expertise bildete die Grundlage für diesen wissenschaftlichen Durchbruch.
Honorable Mention für Durchbruch in der Quanten-Transportforschung
Zus?tzlich zur Hauptauszeichnung verlieh das ACM-Komitee auch einem herausragenden Projekt der ETH Zürich eine Honorable Mention. Ein zehnk?pfiges Team unter der Leitung von Professor Mathieu Luisier wurde für seine Arbeit Ab-initio Quantum Transport with the GW Approximation, 42,240 Atoms, and Sustained Exascale Performance gewürdigt. Das Team – darunter Nicolas Vetsch, Alexandros Nikolaos Ziogas, Alexander Maeder, Vincent Maillou, Anders Winka, Jiang Cao, Grzegorz Kwasniewski, Leonard Deutschle (ebenfalls NVIDIA), Torsten Hoefler und Mathieu Luisier – erzielte bedeutende Fortschritte in der grossskaligen Quanten-Transportsimulation.
Ihre Arbeit erreichte nachhaltige Exascale-FP64-Leistung auf einigen der leistungsst?rksten Supercomputer der Welt. Dies markiert einen wichtigen Schritt für die computergestützte Materialwissenschaft und unterstreicht die führende Rolle der ETH Zürich in der HPC-basierten Forschung.
Anerkennung an der SC25
Die Auszeichnungen wurden an der SC25 in St. Louis, Missouri, der weltweit führenden Konferenz für High-Performance Computing, bekannt gegeben. W?hrend der Gordon Bell Prize an ein US-Team ging und die Arbeiten mehrere führende US-Supercomputer umfassten, zeigte sich gleichzeitig die besondere St?rke des CSCS-Supercomputers ?Alps“. Gemeinsam unterstreichen diese Erfolge die zentrale Rolle der ETH Zürich, des CSCS und von ?Alps“ bei der Weiterentwicklung der globalen wissenschaftlichen Rechenforschung.
Diese ?bersetzung wurde mit Unterstützung eines KI-Tools erstellt.
Weitere Informationen
- Scalable Parallel Computing Laboratory
- Professor Torsten Hoefler's Webseite
- externe Seite Swiss National Supercomputing Centre (CSCS)
- externe Seite CSCS article on team nomination for Climate Gordon Bell Prize (2025-09-29)
- externe Seite CSCS article on Gordon Bell Prize 2025 nomination (2025-10-14)
- externe Seite About ACM Gordon Bell Prize for Climate Modelling
- externe Seite About ACM - the Association for Computing Machinery
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