Vom Zukunftsblog zu (neuen) Perspektiven
Die ETH-Meinungsplattform erh?lt ein inhaltliches und visuelles Fresh-up und heisst neu Perspektiven. Eine explizite Frage an Expert:innen soll die Leserschaft noch gezielter ansprechen – das neue Format startet heute.???
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Begonnen hat alles 2009, als Klimawissenschaftler:innen der ETH Zürich ein eigenes Gef?ss gestalten wollten, in dem Interessierte Informationen zum Klimawandel aus erster Hand – also von den Forschenden direkt – erhalten. Der Klimablog war geboren.
Der Klimablog entwickelte sich st?ndig weiter und wurde 2014 als Kommunikationskanal von der Hochschulkommunikation übernommen. Es entstand der thematisch offenere Zukunftsblog, denn die Idee, dass ETH-Angeh?rige ihre Expertise unmittelbar mit der ?ffentlichkeit teilen, war bestechend.
Dass Zukunftsblogbeitr?ge grosse Beachtung und weite Verbreitung finden konnten, zeigt sich exemplarisch an einem Blog von Professorin Viola Vogel. Mitten in der ersten Welle der Corona-Pandemie schrieb sie Mit Atemwegspflege das Infektionsrisiko senken – dieser Beitrag wurde nicht nur über 140-mal auf der ETH-Webseite kommentiert, sondern erreichte bis heute über 550'000 Views und l?ste ein riesiges Medienecho aus.
N?her beim Publikum
Oft wirken wissenschaftliche Erkenntnisse abstrakt und unpers?nlich. Mit dem Blogformat erhalten sie ein Gesicht und einen Namen – das schafft N?he und auch Vertrauen. Dieses Prinzip wird im neuen Format ?Perspektiven? auch visuell noch st?rker betont: Die Portr?ts der Forschenden folgen einem neuen Konzept, das sich klar von anderen Beitr?gen auf der ETH-Webseite abhebt und einzigartig bleiben soll. Zudem werden die Expertinnen und Experten mit einer konkreten Frage namentlich im Titel angesprochen.

?Die ETH ist voller kluger K?pfe, die in ganz unterschiedlichen Feldern zu Hause sind. In den Perspektiven geben wir ihnen Raum, sichtbarer zu werden und sich – basierend auf ihrer fachlichen Expertise – auch einmal etwas pers?nlicher zu ?ussern. Und unsere Leserinnen und Leser sehen auf den ersten Blick, was sie thematisch erwartet?, erkl?rt Rainer Borer, Leiter der Hochschulkommunikation.
Wo Perspektiven draufsteht, sind auch Perspektiven drin
Bewusst m?chte Perspektiven die Gelegenheit bieten, dass sich ETH-Forschende zu Themen ?ussern k?nnen, ohne dass sie zwingend dazu eine neue Studie oder ?hnliches ver?ffentlicht haben. Es k?nnen auch aktuelle Ereignisse sein, bei denen es ETH-Angeh?rige unter den N?geln brennt, ihre Position zu erl?utern.
Die Beitr?ge dürfen durchaus die eigene Meinung zu einem Thema widerspiegeln – und auch politisch sein. Gute Beispiele aus dem ?Zukunftsblog? sind die Beitr?ge von Sebastian D?tterl, Professor für Bodenressourcen, der sich in seinem Text Krieg um Grund und Boden ?usserst besorgt über die russische Invasion in der Ukraine zeigte.
Oder von Professor Lorenz Hurni, der in Karten als Instrument der Macht erkl?rt, warum der Golf von Mexiko im Schweizer Weltatlas weiterhin so heisst, auch wenn das der aktuelle amerikanische Pr?sident gerne anders h?tte. Dieser Beitrag wird als externe Seite Quelle in Wikipedia zitiert.
Die Themenwahl ist frei, allerdings sind direkte Empfehlungen vor Wahlen oder Abstimmungen in der Schweiz kurz vor den entsprechenden Volksvoten ausgeschlossen, um die Glaubwürdigkeit der Forschenden als ?Honest Brokers? zu schützen.
Faktenbasierte Expertise wichtiger denn je
Geplant sind eher kurze und leicht zug?ngliche Texte, um ein m?glichst grosses Publikum zu erreichen. Ein Redaktionsteam der Hochschulkommunikation unterstützt die Expertinnen und Experten dabei, die Beitr?ge zu verfassen, und kümmert sich um die Themenplanung.
Die Perspektiven starten heute mit zwei Beitr?gen: Kerstin Vokinger, Professorin für Recht und Medizin, skizziert Rezepte gegen die steigenden Gesundheitskosten. Der Vulkanologe Olivier Bachmann sch?tzt die verschiedenen Naturgefahren im Golf von Neapel ein.
Danach sollen in unregelm?ssigen Abst?nden neue Perspektiven zu gesellschaftsrelevanten Themen erscheinen. Rainer Borer hat klare Vorstellungen, warum es das Format braucht: ?Wir m?chten die Perspektiven als verl?ssliche Quelle für faktenbasierte Expertise etablieren. Ich bin überzeugt, dass dies wichtiger ist denn je.?
Wie sich die ETH-Community einbringen kann
Gibt es ein Thema, zudem Sie sich schon lange ?ussern wollten? M?chten Sie gerne aktuelle Ereignisse aufgrund Ihrer Expertise ?ffentlich einsch?tzen und kommentieren? ETH-Angeh?rige, die eine Idee für einen Perspektiven-Beitrag haben, sind herzlich willkommen. Melden Sie sich beim Redaktionsteam:
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