
«Eine so hohe Zufriedenheit ist nicht selbstverständlich»
Mehr als 4800 ETH-Mitarbeitende haben im Frühjahr ihre Arbeitssituation eingesch?tzt. Die Resultate zeigen: neun von zehn sind zufrieden. Lukas Vonesch, Gesamtprojektleiter sowie Leiter der Abteilung HR Beratung, ordnet die wichtigsten Ergebnisse ein.
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Lukas Vonesch, heute wurden die Download Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung 2025 (PDF, 710 KB) ver?ffentlicht. Was freut Sie besonders?
Die Resultate der Befragung fallen insgesamt sehr positiv aus. Besonders erfreulich ist, dass die generelle Zufriedenheit der Teilnehmenden weiterhin hoch ist – 90 Prozent der Befragten sind weitestgehend bis sehr zufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Zudem zeigen die Ergebnisse einmal mehr, wie stark sich die Mitarbeitenden mit der ETH verbunden fühlen und sich für sie einsetzen.
Was tr?gt am meisten zur hohen Zufriedenheit bei?
Mehrere Faktoren spielen eine Rolle. Die Mitarbeitenden sch?tzen das Arbeitsklima und die Qualit?t der Betreuung und Führung. Sie fühlen sich von ihren Professor:innen und Vorgesetzten fair und mit Respekt behandelt. Auch das Miteinander an der ETH wird von der grossen Mehrheit als respektvoll wahrgenommen. Darüber hinaus bewerten die Mitarbeitenden ihre Arbeitsinhalte und die Teamarbeit erneut als sehr gut. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehen sie positiv.
Unterscheiden sich die Mitarbeitendengruppen?
Teilweise. Professor:innen sowie administrative und technische Mitarbeitende zeigen sich besonders zufrieden. Etwas niedriger sind die Werte beim Mittelbau. Wissenschaftliche Positionen sind mit Leistungsdruck und strukturellen Unsicherheiten wie befristeten Arbeitsvertr?gen und wenig planbaren Karrierewegen verbunden. Dennoch beurteilen auch wissenschaftliche Mitarbeitende ihre Zufriedenheit insgesamt auf hohem Niveau. Frauen bewerten die einzelnen Aspekte tendenziell etwas zurückhaltender als M?nner – unabh?ngig von der Funktion.
Gibt es Punkte, die kritischer bewertet werden?
Die Mitarbeitenden fühlen sich der ETH zwar sehr verbunden. Gleichzeitig ist das Gefühl, wie stark die ETH hinter den Mitarbeitenden steht und ihre Anliegen ernst nimmt, im Vergleich zur Umfrage 2021 leicht gesunken, vor allem bei wissenschaftlichen Mitarbeitenden. Das nehmen wir ernst.
Wie kann die ETH das ver?ndern?
Wichtig ist, das Vertrauen zu st?rken. Dies ist eine vielschichtige Thematik, bei der unter anderem transparente Kommunikation eine grosse Rolle spielt – sowohl auf institutioneller Ebene als auch im pers?nlichen Kontakt. Führungspersonen kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Schon eine offene Diskussion mit dem Team, etwa über die Befragungsergebnisse, ist ein wichtiges Signal: Wir h?ren zu, wir sind im Austausch.
Nach der Befragung 2021 wurden verschiedene Massnahmen zur Gesundheitsf?rderung umgesetzt wie Infoveranstaltungen und eine externe psychologische Beratungsstelle. Wie sch?tzen die Teilnehmenden ihre Gesundheit dieses Jahr ein?
Gut, aber etwas kritischer. Auch geben sie an, dass ihre Gesundheit h?ufiger durch ihre Arbeit beeintr?chtigt werde. Das kann mit einer gestiegenen Sensibilit?t für das Thema zusammenh?ngen oder mit der Arbeitsbelastung. Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass die Mitarbeitenden über hohe Ressourcen verfügen, konstruktiv damit umzugehen.
Welche Ressourcen helfen bei hoher Arbeitsbelastung?
Wesentlich sind zum Beispiel der Handlungsspielraum sowie die gegenseitige Unterstützung im Team. Hierin k?nnen wir uns weiterhin gegenseitig st?rken. Klar ist: Für die ETH bleibt es ein wichtiges Anliegen, Gesundheit und Wohlbefinden zu f?rdern. Zum Beispiel mit der Angebotsserie Mindful@ETH oder der Mental Health-Woche im Herbst, die gerade in Planung ist.
Wie geht’s jetzt weiter?
Als n?chstes werden rund 580 Einzelberichte an Professor:innen und Vorgesetzte versandt. Vorausgesetzt, aus ihren Teams und Gruppen haben mindestens fünf Personen an der Befragung teilgenommen. Die Auswertungen sind eine wertvolle Grundlage, um gemeinsam Handlungsfelder zu diskutieren und konkrete Verbesserungen vorzunehmen. Doch auch ohne Einzelbericht lohnt sich der Austausch.
Also ein Appell an alle Vorgesetzten?
Ja – es geht darum, Feedback als Chance zur Weiterentwicklung zu verstehen und aktiv zu nutzen: offen zu sein für die Anliegen des Teams, zu reflektieren und im Dialog konstruktive L?sungen zu entwickeln. Oft k?nnen schon kleine Ver?nderungen viel bewirken.
Wie lautet Ihr pers?nliches Fazit?
Die Ergebnisse spiegeln eine hohe Zufriedenheit – das ist nicht selbstverst?ndlich. Verbunden mit dem grossen Engagement der Mitarbeitenden bedeutet das eine starke Basis für ein erfolgreiches Miteinander und hervorragende Leistungen. Gleichzeitig liefern die Ergebnisse wertvolle Hinweise, wo wir besser werden k?nnen. Genau dafür ist die Befragung da: um gemeinsam weiterzukommen – als ETH insgesamt und in den einzelnen Teams, Abteilungen und Forschungsgruppen.
?ber die Befragung
Die Mitarbeitendenbefragung der ETH Zürich findet alle vier Jahre statt. Sie wird im Auftrag der Schulleitung vom externen Beratungs- und Forschungsinstitut Empiricon durchgeführt und ist vertraulich.
2025 lag die Rücklaufquote bei 47,5 Prozent. Der Download Gesamtbericht (PDF, 710 KB) fasst die anonymisierten Antworten aus allen Organisationseinheiten der ETH Zürich zusammen.
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