Zwischen Büchern, Formeln und Druckkn?pfen
Das Familienbusiness teilen sich die beiden Brüder. Dabei stemmen sie den Grossteil der Arbeit selbst: von der Instandhaltung der Maschine über den Aufbau der Produktionslinie bis hin zur Kommunikation übernehmen sie alles in Eigenregie.
Dafür legte Gabriel Sonderegger sein Studium praktisch auf Eis, um ausschliesslich für die neu gegründete Firma da zu sein: ?Ich wollte meine ganzen Ressourcen für eine reibungslose Maskenproduktion einsetzen. Alles oder nichts lautete die Devise?. In seinem Zwischenjahr belegt er nun nur noch einzelne Wahlmodule.
Jungunternehmertum und Studium unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung. Das hat auch Rafael, der ?ltere der beiden Brüder, gemerkt. Obwohl er im Frühjahr seine Bachelorarbeit schreiben musste, stand er dennoch seinem Bruder Gabriel mit Rat und Tat zur Seite. ?Dazu geh?rte auch die eine oder andere Nachtschicht. Ab und zu haben wir auch unsere Kollegen eingespannt, wenn eine besonders wichtige Lieferung anstand?, sagt Rafael.
Lokale Synergien nutzen
Weil sich die Sonderegger-Brüder kaum retten konnten vor Anfragen, ben?tigten sie zus?tzliche Mitarbeitende für die Produktion. So kam die Idee auf, mit einem Industriepartner zusammenzuarbeiten. Die Wahl fiel auf ?Altra?, eine grosse Einrichtung für beeintr?chtigte Menschen in Neuhausen. Aktuell besch?ftigen sie fünf Personen, die t?glich bis zu knapp 20’000 Masken herstellen.
So k?nnen sich Gabriel und Rafael voll auf den Ausbau der Produktionslinie, Büroarbeiten sowie die Kundenpflege kümmern. Neunzig Prozent ihrer Kundschaft kommt über Mund-zu-Mund-Propaganda auf sie zu. Denn das Maskengesch?ft boomt: Acht Monate nach Produktionsstart ist die Produktionsanlage vollst?ndig amortisiert. ?Auch wenn ich es mir am Anfang einfacher vorgestellt habe, bereitet es mir viel Spass. Die Erfahrungen sind unersetzlich?, meint Gabriel Sonderegger.
Von der kleinen Praxis zum Grossverteiler
Dass eine Schweizer Firma Masken aus der Schweiz für die Schweiz produziert, hat sich schnell herumgesprochen: Kleine und gr?ssere Arztpraxen kommen auf sie zu, Grossh?ndler wie Jumbo mit Anfragen von bis zu 50'000 Masken folgen.
Die hohe Nachfrage nahmen die Brüder zum Anlass, ihre Produktpalette auszubauen. Dabei h?ren sie auf die Wünsche der Kunden. ?Neu k?nnen wir unsere Masken mit Firmenlogos bedrucken?, führt Rafael aus. Dafür bauten sie einen Inkjet-Druckkopf in die Maschine ein. So bietet Sondia seinen Kunden massgeschneiderte Masken – von der Farbe bis zum Masken- und Verpackungsmaterial kann alles nach eigenen Wünschen definiert und bestellt werden.